Galerie.Z
   

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Traditionell bespielen Studierende der Universität für Angewandte Kunst in Wien die Galerie.Z bei der Sommerausstellung. Dafür werden sie von Prof. E.R. Denk ausgewählt, die seit Jahren als Kuratorin fungiert. Den Auserkorenen bietet sich damit eine willkommene Gelegenheit, die Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit fern ihrer üblichen Umgebung vorzustellen. An der aktuellen Präsentation beteiligen sich sieben Frauen und ein Mann, um unter dem Titel "busy lines" eine Kostprobe ihres Talents abzugeben.

 

StudentInnen sitzen um einen Tisch. Manche stehen. In ihrer Mitte ein Objekt, manchmal auch nur ein Wort. Die Stifte, Pinsel, Finger streichen über das Papier und lassen Neues entstehen. Geschäftig. Intensiv. Busy, very busy...
So könnte man die wöchentlichen Treffen mit Emma Rendl-Denk an der Universität für Angewandte Kunst in Wien umschreiben. Resultierend aus diesen immer wieder kehrenden Auseinandersetzungen mit der Zeichnung und eigenen, davon unabhängigen Schaffensmomenten der ZeichnerInnen gibt es auch dieses Jahr wieder die schon zur Tradition gewordene Ausstellung in der Galerie.Z in Hard.

„busy lines“ ist der Titel. Und das ist eine sehr treffende Bezeichnung für die sehr unterschiedlichen und charakteristischen Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler:

Ob Bilder zuerst im Kopf oder im Bauch entstehen ist für Sabine Freitag eine Frage von Moment- und Erinnerungsdarstellung. Ihre Zeichnungen erzählen Geschichten und lassen den Betrachter eine Vorahnung für Verborgenes erspüren.
Für Ilka Guba´s Arbeit „Nest“ liegt die Faszination in den Haaren. Hier sieht sie etwas das selbst strukturiert und gebaut wird und was auch das Gesicht verhüllen kann.
Auch Dora Kuthy verhüllt mit ihren mehrschichtigen Bildern und bildet so, wie sie sagt: „ein Potpourri – etwas gemischt zusammengesetztes.“
Bei Vika Prokopaviciute hingegen werden die Zeichnungen aus zusammengelegten Linien und Flächen ganz der Interpretation des Betrachters überlassen. Jeder sieht, was er eben sieht.
Um Betrachtung und vor allem Kommunikation geht es auch bei Enar de Dios Rodríguez. Gefiltert durch ihr Bewusst- und Unterbewusstsein bringt sie die automatisch auditiv aufgenommenen Informationen des Tagesgeschehens aufs Papier und erschafft damit eine neue kommunikative Form, lokalisiert zwischen dem Visuellen und dem Textuellen.
Hier kontrastiert die großformatige Arbeit von Hessam Samavatian. Sieht er doch in seinen Linien die Wege die man in seinem Leben geht. Sie sind für ihn wie die Wege die man auf der Erde zieht. Und er findet hier Fragen wie: „Was macht man? Wo fängt man? Wie weit geht man? In wie fern wird man beeinflusst? Wie langsam oder schnell? Wie lang?“ Und am Ende erst sieht man was man gemacht hat.
So individuell ist es auch bei Lena Sieder-Semlitsch. Ihre Darstellungen handeln von  einer sehr persönlichen Welt, von abstrahierten Pflanzen, Landschaften und Küstenlinien, die es so nicht gibt, entsprungen dem Fernweh und  dem Träumen von einem fernen Land. Alles folgt ihrer Imagination und dem Wunsch nach Schaffen.
In den ausgestellten Bildern der Studierenden werden neue Wege begangen und Bekanntes auch neu geordnet. So wie man es auch bei Nana Thurners Zeichnungen entdecken kann. Ihre Arbeiten begeben sich auf die Suche und brechen aus der platten Fläche des Papiers aus. Mit Entwickler auf lichtempfindlichem Fotopapier lässt sie ebenso Bilder entstehen, deren Linien während des Schaffensprozesses im Verborgenen sind und erst nach einiger Zeit erscheinen.

Mit dieser umfangreichen Auswahl der ausgestellten Zeichnungen in der Galerie.Z ist es Emi Rendl-Denk auch dieses Jahr wieder gelungen einen weitreichenden Bogen über die aktuellen Werke der KünstlerInnen zu spannen.
„busy lines“ können sich also sehen lassen und geben viele Möglichkeit Neues zu entdecken und Erfahrenes zu vertiefen.

 

 
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