Galerie.Z
   

Peter Hauenschild
‚Inseln im See‘

Ausstellungseröffnung                          Samstag, 8.3.2025 | 19:30 Uhr       


Ausstellungsdauer                                 08|03|2025 - 05|04|2025


Der Akt des Zeichnens als absolute Hingabe

Den Auftakt ins neue Ausstellungsjahr begeht die Galerie.Z mit einer exklusiv zeichnerischen Position. Damit richtet sie den Fokus nach Ausflügen in Kunstgattungen wie der Malerei oder der Bildhauerei wieder auf ihren programmatischen Schwerpunkt. Mit Peter Hauenschild hat sich Andrea Romagna-Miessgang als Galeristin für einen Künstler entschieden, der sich seit Jahrzehnten mit leidenschaftlicher Intensität der Zeichnung widmet. Denn für den österreichischen Grafiker und Medienkünstler ist die Zeichnung das zentrale Betätigungsfeld. In einer umfassenden Schau, die bereits 2014 in der Galerie.Z zu sehen war, konnte sich das Publikum davon überzeugen.

Zeichnen als tägliche Tätigkeit
Zeichnungen, die im Zeitraum von 1986 bis heute entstanden sind, zeigt Peter Hauenschild nun in der aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Inseln im See“. Seine Ausstellungsaktivitäten startete er schon während er an der Kunsthochschule in Linz Visuelle Gestaltung bei Prof. Laurids Ortner studierte, wobei er mittels damals neuer Technologien auf experimentelle und innovative Weise den Begriff der Zeichnung erweiterte. So entstanden „elektronische Zeichnungen“, die er selbst als „am Bildschirm realisierte Handzeichnungen“ beschrieb. Parallel dazu widmete er sich mit uneingeschränkter Hingabe der Zeichnung, wie sie im klassischen Sinn verstanden wird.

Mit den in den 1980er Jahren entstandenen Arbeiten aus São Paulo, wo sich Peter Hauenschild mehrfach aufhielt, beginnt der weitreichende Bogen der in Hard gezeigten Werke. In diese Zeit fällt auch die Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollegen Georg Ritter, mit dem er seitdem gemeinsam monumentale Zeichnungen schafft. Dem akribisch zeichnenden Duo und seinen großformatigen und detailreichen Interieurs und Landschaften widmete 2023 die Albertina in Wien eine retrospektivisch angelegte Ausstellung. In ebenso exzellenter Manier ausgeführt sind die kleineren Formate, die bei „Inseln im See“ zu sehen sind.

Spontan Assoziiertes, Erlebtes und Imaginiertes
Die Serie „Rotbuche“ konzentriert sich in vielfältiger Ausgestaltung dem titelgebenden Baum. Eine breite Motivauswahl bietet sich im Gegensatz dazu in „Der Ring des Nibelungen“ oder „Zeitraum“.
Architektonisches, Landschaftliches, alltägliche Gegenstände, Werkzeuge, Symbole, Tiere, Körperteile und Worte bilden ein beeindruckendes Panoptikum. Ob isoliert wie der heulende Wolf, die brennenden Holzscheite und ein korsettähnliches Gebilde, oder eingebettet in einem Liniengeflecht wie das gemauerte X, die verschlungenen Bahnen und die ausgestreckte Hand, jedes Blatt zeugt von einer beinahe obsessiven Herangehensweise an die Inhalte.

Peter Hauenschild äußert sich dazu folgendermaßen: „Linie, Verdichtung, Kontrast, Grauwerte in der Farbe, Offenes und mehr zeichnen die Inhalte.“ Für Martin Hochleitner ist Peter Hauenschild in seinem vielschichtigen Oeuvre ein Zeichner. Er begründet seine Feststellung damit, dass die Linie den konstituierenden Faktor seiner Arbeit bildet, obwohl die Zeichnung im Laufe seiner Werkbiographie in unterschiedlichen Kontexten auftauche und mit verschiedenen konzeptuellen Zuordnungen verbunden sei. Nach seiner fachkundigen Meinung manifestiert sich in der Linie die ganze Breite des Tuns von Peter Hauenschild und in jedem einzelnen Strich eine ungemeine Lust am Bild.

Mit „Inseln im See“ gelingt es dem Künstler aufs Neue, die Zeichnung als höchst individuell geprägte Kunstgattung und eigenständiges Genre jenseits vorbereitenden Skizzierens darzustellen. Monochrome Lebendigkeit gepaart mit handwerklicher Kunstfertigkeit wusste das Publikum schon anlässlich der Schau 2014 zu schätzen. Es wird diesmal nicht anders sein.
© Margot Prax

 

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