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Rainer  WÖLZL 

1954
in Wien geboren
1978
Diplom an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien
1980
Auslandsstipendium an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden
1986
Theodor-Körner-Preis; Lehrtätigkeit an der Internationalen Sommerakademie, Salzburg; Woyty-Wimmer-Preis; Preis "Hommage à Kokoschka
1987
Förderungspreis für Bildende Kunst der Stadt Wien
1989
Stipendium der Anna und Heinrich Sussmann Stiftung
1990
Lehrbeauftragter an der Hochschule für Angewandte Kunst
1991
22. Österreichischer Grafikwettbewerb: Preis des Französischen Kulturinstituts
1992
Förderungspreis der Stadt Wien

Lebt und arbeitet in Wien

Einzelausstellungen
u. a. in Wien, Salzburg, Graz, München, Frankfurt, Berlin, Dresden, Zürich, Brüssel, Sao Lourenco - Portugal

Galerie.Z: Rainer Wölzl - Reigen C02
Galerie.Z: Rainer Wölzl - Reigen - C01

Jedem, der sie zum ersten Mal sieht, prägen sich die Figuren von Rainer Wölzl sogleich auf Dauer ein – ihr typischer Schwebezustand zwischen gegenständlich lesbaren Körperformen und deren Verselbständigung in plastisch modellierten Chiffren behauptet eine selbständige Position im Spektrum des heute Möglichen und Praktizierten. Die Traditionen der Figurenkunst und die immer noch gegebene Ausdruckskraft des Leibes sind bekannt – nach Jahrzehnten der Dominanz anderer Medien ist heute der Legitimierungsdruck der ehemaligen Mitte künstlerischer Produktion unter dem Druck der viel weiterreichenden grundsätzlichen Expansion und Verdünnung der Kunstbegriffe endlich verschwunden. Und Rainer Wölzls Arbeit zeigt, welche Sinnbezirke heute von figuraler Kunst angesprochen werden können.

(...) Gemeinsam ist diesen Arbeiten ihre scheinbare Kontextlosigkeit. Die anthropomorphen Körper schweben vor einem Nichts, stehen auf keinem Grund, sind in keinem Raum lokalisierbar. Sie scheinen in keinem uns bekannten oder zugänglichen Lebensraum zu existieren.

Was bedeutet das? Ist die irritierende und gleichzeitig den Betrachter dieser Bilder geradezu magisch bannende Spannung zwischen der Erinnerung an körperlich Erlebtes und dessen expressiv-surrealer Verfremdung nur jenseits unserer üblichen Umwelt denkbar und lebensfähig? Ist die Umraumlosigkeit dieser Schwebeformen Hinweis auf deren Künstlichkeit? „Artifizielles sagt mehr über die ‚Realität‘ aus als jeder ‚Realismus‘“, sagt Rainer Wölzl selbst. Die künstliche Isolation der künstlichen Körper in einer hintergrundlosen Welt, die nichts erzählt und keine Hinweise gibt, ist vielleicht mit der romantischen Sehnsucht nach dem Horizont vergleichbar, einer voraussetzungslosen Welt des Neubeginns, wohl auch der Reinheit und Utopie einer reinen Kunst-Essenz, die ungestört ihren eigenen Gesetzen folgen kann. (…)

 
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