Hasso Gehrmann
50 Jahre Zeichnung
Ein Extrakt 1946 bis 1996
Ausstellungseröffnung 05. Februar | 19:30 Uhr
Vernissagerede Dr. Rudolf Sagmeister
Ausstellungsdauer 05. Februar 2009 - 28.Februar 2009
„Die Zeichnung war mir immer mindestens so wichtig wie die Malerei, sie stand stets am Anfang aller Bild-Gedanken und (Er-)Findungen. Speziell in der Zeichnung ist auch die Suche nach der ‚Grammatik‘ der Gestaltung, der künstlerischen Artikulation, erkennbar.“
Die Ausstellung in der Galerie.Z bietet einen Querschnitt durch Hasso Gehrmanns zeichnerisches Werk seit 1946. Dabei wird ersichtlich, dass es hier keine strenge Kontinuität von figurativer zu abstrakter und wieder figurativer Darstellung gibt, sondern dass beide Möglichkeiten immer wieder parallel laufen. So konnten während der Phase seiner abstrakten Ölbilder in den 1950er-Jahren gänzlich klassisch-figurative Zeichnungen entstehen, wie auch umgekehrt ab 1990 wieder abstrakte Ölbilder und in der Folge auch gegenstandslose Papierarbeiten auftauchen. Ihnen allen gemeinsam ist ein ausgeprägtes Gefühl für „kompositorische“ Korrespondenz von Linien, Formationen, manchmal Raum-Öffnungen und Farbakzenten. Wenn Hasso Gehrmann diesbezüglich auch ganz in der Tradition der klassischen Moderne steht (er schätzte besonders Paul Klee, das Bauhaus insgesamt, Picasso, Le Corbusier, Willi Baumeister …), hat er doch einen unverkennbaren Personal“stil“ entwickelt, der sich einerseits im „Strich“ der Zeichnung zu erkennen gibt, der aber sehr stark auch mit seiner Suche nach der „Grammatik“ der Gestaltung zu tun hat. Diese Suche hat Hasso Gehrmann nicht allein auf rein bild-künstlerischem Weg bestritten, sondern auch über das (angewandte) Design und über eine spezielle philosophische Form, die er „Subjektive Geometrie“ nannte. Stefan M. Seydel brachte dies 2007 auf folgenden Punkt: „hasso gehrmann zeichnet. malt. konstruiert. bastelt. erfindet neue wörter. fabuliert. formuliert. hasso gehrmann macht kunst. technologie. wissenschaft. hasso gehrmann gestaltet. wendet an. stellt fragen (…), hat sich seinen eigenen wahrnehmungen gestellt und einen weg gefunden, wie das, was sich ihm dargestellt hat, uns zur vorstellung zu bringen ist.“
