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Daniel Leidenfrost - ‚Der Besucher‘

Ausstellungseröffnung:                         Donnerstag  5.4.2018, 19:30 Uhr

Der Künstler ist anwesend                      

Es spricht                                               Mag. Margot Prax

Ausstellungsdauer                                 5.4.2018 bis 5.5.2018

Fotos der Eröffnung

 

Ob Makro oder Mikro, ob Endo oder Nano – ein Meteorit verglüht entweder als Sternschnuppe oder erreicht als Meteorit den Boden und hinterlässt dort Spuren seiner Wirkkraft: Ob das nun kleine Einschlagkrater sind wie sie Daniel Leidenfrost in seiner Arbeit stilisiert oder katastrophische Effekte in größerem Maßstab wie sie ein 2013 herabgestürzter Meteor im russischen Tscheljabinsk verursacht hat: Durch die atmosphärische Druckwelle stürzte das Dach einer Zinkfabrik ein. Etwa 3000 weitere Gebäude wurden beschädigt, wobei hauptsächlich Fenster zersplitterten und Türen aufgedrückt wurden.

Der Impact von Meteoriten ist also auch eine Chiffre für das Wirken einer unsichtbaren Hand, die jenseits der Einsicht in nachvollziehbare Kausalverkettungen, in die Entelechien individueller Lebensläufe eingreift und in Form eines aleatorischen Prinzipes auf Kraftfelder verweist, die sich jenseits von Ratio und intellektueller Kontrolle entfalten. All dies wird in Daniel Leidenfrosts Arbeit nicht direkt angesprochen, aber als Hintergrundstrahlung gewissermaßen im geistigen Überbau zur Geltung gebracht. Der „Besucher“ ist und bleibt ein rätselhaftes Objekt/ Konstrukt, welches das Fremde in Universal Suburbia herausarbeitet und gerade in seiner stillgestellten Erscheinungsform Dynamiken erahnen lässt, von denen man sich im Ordnungssystem des beherrschbaren Gestells keine Vorstellung macht. Hier präsentiert sich das Inkommensurable als Konfiguration im Puppenheim, der Exzess als materielle Gestalt, deren innerer Konvulsionen zur Explosion zu drängen scheinen. In einem Song der Band Deep Purple hieß es einmal: „Racing like a Fireball, dancing like a ghost.“ So lässt sich auch die Arbeit von Daniel Leidenfrost verstehen: Hauntologie als schöne Kunst betrachtet, ästhetisches Walten als medial gespiegelte Seance: „Space is the place where I will go when I'm all alone.“

© Thomas Miessgang
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